BLÜH AUF
- michael2051
- 9. Apr.
- 2 Min. Lesezeit

Blüh auf, gefrorner Christ, der Mai ist vor der Tür,
Du bleibest ewig tot, blühst du nicht jetzt und hier.
Angelus Silesius (Johannes Scheffler)
Der Frühling steht vor der Tür. Wie wunderbar. Es ist ein Aufblühen der Natur, die so lange Zeit geruht hat. Von einem Tag zum andern kommt das helle Grün zum Vorschein. Nach der dunklen Jahreszeit, in der alles geruht hat, beginnt ein neues Erwachen. Der Frühling ist da.
Der Frühling steht für unser Erwachen zu uns selbst. Auf Blühen und darüber hinaus auf Reifen und Fruchtbringen ist jeder Mensch angelegt, wenn auch in vielen Menschen viel Verheißungsvolles auf tragische Weise verdorrt, bevor es zur Reife kommt.
Blühen kann ein Mensch auch noch im Alter. Auch wenn die körperlichen Kräfte schwinden mögen, sind uns nach innen keine Grenzen gesetzt.
Der Weckruf von Angelus Silesius: “Blüh auf, gefrorner Christ” steht in der Nachbarschaft zu Sprüchen, in denen von der Rose, der Blume aller Blumen, die Rede ist. Sie ist hier ein Symbol für den Menschen, der empfänglich und durchlässig für das Geheimnisvolle geworden ist.
Deswegen bedarf es des Weges nach innen, um uns von den harten braunen Knospen unserer Muster und Konditionierungen zu lösen, damit wir das Aufbrechen unserer harten Schalen zu hell leuchtenden Blütenblättern erleben können.
Unsere Gabe und Aufgabe ist es, unser Potential zu entfalten und es in der Welt, in der wir leben, zum Blühen zu bringen, in jedem Augenblick, “jetzt und hier”, wie Angelus Silesius sagt.
Gerne möchte ich euch einladen, wiederum regelmäßig ins Zendo zu kommen und auch am Sesshin in Reichersberg Ende Mai - gemeinsam mit den Nonnen vom Linjiou Mountain (Taiwan) und Maria Reis-Habito - teilzunehmen.
Für all eure Spenden und Beiträge für unser Zendo möchte ich mich auf diesem Weg herzlichst bedanken!
Euch verbunden,
Christoph
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