
Jetzt sind es genau vier Wochen, dass wir täglich zweimal das online-Sitzen anbieten. Es erstaunt und beglückt mich wieviele Menschen sich in dieser Form anschließen. Über 60 sind es meistens bei jeder Meditation, manchmal sogar 90 Menschen.
Viele schreiben mir, dass ihnen diese regelmäßige Praxis und diese Form der Begleitung eine wertvolle Hilfe auf ihrem Übungsweg ist. Manche sitzen zu dieser Zeit offline und fühlen sich dadurch auch verbunden und gestärkt.
Diese Zeit ist in der Tat eine große Chance für uns. Es eröffnet uns das eigene Potenzial zu enthüllen, das letztlich allen zugute kommen wird.
Auf dem Zenweg braucht es die Mühen der vielen kleinen Schritte, immer wieder Geduld neu anzufangen und sich nicht auszuruhen auf dem, was dem Ego gefällt.
Im Film “Opfer” von A. Tarkovski gibt es eine Szene, wo ein älterer Mann in einer Krise ist. Er führt ein Gespräch mit seinem Sohn, während sie einen verdorrten Baum in den Boden pflanzen.
Der Vater sagte: “Vor sehr langer Zeit lebte ein alter Mönch in einem Kloster. Er pflanzte auf einem Berg einen trockenen Baum. Zu seinem Schüler, einem jungen Mönch sagte er: “Gieß den Baum jeden Tag bis er zum Leben erwache.”
Und so füllte der junge Mönch jeden Tag den Eimer mit Wasser und stieg hinauf auf den Berg und wässerte den Baum. Und abends kehrte er ins Kloster zurück. So ging es viele Jahre lang.
Eines Tages kam er wieder auf den Berg hinauf und sah wie der Baum übersät war mit vielen Blüten.
“Man kann sagen, was man will”, sagte der Vater.
“Diese Methode hat etwas Großartiges. Weißt du, manchmal denke ich mir: Wenn man jeden Tag etwas zur gleichen Zeit unerschütterlich, systematisch tun würde, - jeden Tag ständig das Gleiche tun würde wie ein Ritual - dann würde sich die Welt verändern. Etwas würde sich verändern. Es könnte gar nicht anders sein. Vor allem der Mensch, der jeden Tag zur gleichen Zeit das Gleiche tut, wird sich ändern.”
Bleiben wir weiterhin auf der Spur und folgen wir unerschütterlich der simplen Übung des stillen Sitzens und nehmen wir alle Attacken von Zweifel, Sinnlosigkeit und Fragen mit hinein in die Übung als Wegweiser da hindurchzugehen