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Komm! Ins Offene, Freund!



“Komm! Ins Offene, Freund!”


Mit diesen Worten beginnt die Elegie “Der Gang aufs Land”, die Friedrich Hölderlin im Jahr 1800 verfasst hat, die er einem Freund gewidmet hat. Bei ihm konnte er einige unbeschwerte Wochen verbringen.


Mit diesem eindrucksvollen Eingangs-Anruf "Komm! Ins Offene, Freund!" öffnet Hölderlin den Horizont über den Anlass hinaus und spricht die Sehnsucht vieler Menschen an.


Der bleiernen, niederdrückenden Stimmung kann der Dichter mit dem Ruf "Komm! Ins Offene, Freund!" entgegenwirken.


Dieser Ruf möchte Flügel verleihen gegen Schwerkraft, will herauslocken aus der Enge des kleinkarierten Alltags und Mut machen, sich von allen Fixierungen und Anhaftungen zu lösen und aus aller Bedrückung hinauszugehen in den weiten und offenen Raum.


“Komm ins Offene”- Dieser Ruf ertönt an jedem Neujahrsmorgen, ertönt jeden Morgen im Jahr, wenn wir uns zum Zazen setzen…


Es ist ein Weckruf an uns, aus dem Schlaf und aus der Verblendung aufzuwachen - sich dem Raum der Weite zu öffnen…. da, wo wir ganz frei und offen sind.


Wir haben allen Grund, dankbar zu sein, dass wir einen Weg des Innehaltens und des Schweigens gefunden haben, sodass wir uns nicht überwältigen lassen von den Schrecken dieser Zeit.


"Komm ins Offene, komm heraus'' - das ist der Ruf an uns alle, vor allem dann, wenn wir uns wie eingesperrt und eingeschränkt fühlen.


Es ist ein Ruf jeden Tag aufs Neue….


"Komm! Ins Offene, Freund!"

"Komm! Ins Offene, Freundin!"


In diesem Sinne schreiten wir hinein in ein NEUES JAHR.

So freue ich mich auf die Gelegenheiten, mit euch zusammen zu sitzen - im Zendo oder wo immer wir sind - im großen Zusammenraum.

Habt Dank für alles: für euer Sitzen, für eure Offenheit, für eure Spenden!


In herzlicher Verbundenheit,

Christoph


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